The county rules, without rules (wie die Albanier sagen)
 |
Hier war die Welt noch OK |
Der Übertritt in das neue Land Albanien ist ohne Probleme von statten gegangen, auch der erste Halt war viel versprechend sofort hatte ich eine Strassenkarte bekommen wonach ich die nächste Etappe planen konnte. Aufgefallen ist mir als erstes die vielen Mercedes auf den Strassen, eigentlich waren da nur Mercedes oder Pferdewagen zu sehen. Der zweite Eindruck waren da die schlechten Strassen die zunehmend immer mieser wurden. Manchmal war über ein paar hundert Meter eine recht akzeptabler Belag, jedoch plötzlich ohne eine Markierung war da nur noch Naturstrasse (Gravelroad) ein paar hundert Meter weiter war dann wieder ein Belag sichtbar. Ich dachte mir die Albaner bauen in Grenznähe eine neue Strasse und haben die Schilder vergessen, kann ja mal vorkommen! Leider hat sich der Zustand der Strassen nur noch verschlechtert und meine neue Karte stimmte überhaupt nicht mit dem was ich wirklich vorfand, die Hauptstadt (Tirane) sollte gemäss Karte ca. 70Km von der Grenze entfernt sein jedoch war ich nun bereits 130Km gefahren und noch keine Stadt in Sicht. Ich bin aber flexibel und hätte mich ja auch nach den Verkehrsschildern richten können, die gab es aber leider auch nicht (die haben sie vielleicht für etwas anderes gebraucht), auch dass mit den Verkehrsampeln war so eine Sache, die gab es, jedoch waren die immer auf Rot oder funktionierten gar nicht, ich habe auf meiner ganzen Fahrt nicht 1 Ampel gesehen die funktionierte.
 |
Autobahn |
Die Autobahnen dieses Landes fand ich besonders spektakulär, man darf dort wenden wenn die mittlere Leitplanke unterbrochen ist, rückwärts fahren, oder überhaupt auf dem Pannenstreifen in die entgegengesetzte Richtung fahren, man hat natürlich auch die Möglichkeit auf der rechten Spur anzuhalten um etwas aus dem Kofferraum zu nehmen. Vielleicht lag es nur daran dass diese Autobahnen (seit 2Jahren) im Aufbau sind, dann ist es natürlich auch verständlich dass gewisse Teilabschnitte noch gar nicht bestehen und die Überbrückung von einem Teilabschnitt zum nächsten wird durch eine Naturstrasse gemacht mit richtig grossen Löchern wenn ich mit 40Km/h durchgefahren wäre, wäre ich ganz sicher gestürzt, soviel zu den Strassen.Die Leute in Albanien, wenigstens die die ich kennen gelehrt habe sind äusserst freundlich sobald sie verstanden haben dass ich eigentlich etwas kaufen möchte. Ich habe allerdings nur mit „normalen“ Bürgern gesprochen, die grosse Gruppe Mercedesfahrer (25 bis 35Jahre alt) mit Kollega auf dem Beifahrersitz, dem typischen Dresscode mit den drei Streifen und den grossen Sonnenbrillen habe ich leider nie gesprochen. Bemerkenswert ist auch dass wenn man jemanden anspricht und ihn fragt ob er Englisch spreche sofort nickt und mit „yes“ bestätigt, wenn man dann etwas fragt, z.B. wo die Strasse entlang gehe er auf albanisch irgendetwas antwortet was wahrscheinlich überhaupt nichts mit der Frage zu tun hat, sondern eher mit dem Gemüse und Obst dass dieser gerade zu verkaufen versucht. Nachdem ich auch dies gemerkt hatte bin ich dann nach Gefühl gefahren und ich glaube ich habe mich nie verfahren.
 |
Autoabbruch an der Autobahn |
Extrem gestört hat mich in diesem Land der Unterschied zwischen reich und arm, eben die Mercedesfahrer und die die absolut nichts haben, ich denke ein soziales staatliches Netzwerk gibt es nicht in diesem Staat, man ist oder ist eben nicht. Genau wie mit den Leuten verhält es sich mit den Schlafstätten entweder teuer oder gar nicht und so hatte ich meine liebe Mühe etwas zu finden. Eine weiter Eigenheit des Landes ist wahrscheinlich das Errichten von Häusern, ich würde mal schätzen dass ca. 80% der Gebäude angefangen aber noch nicht fertig sind, die anderen die fertig sind werden nur ein paar Jahre gebraucht und dann zerfallen diese wieder, man hat mir gesagt, dass habe mit den „Clans“ zu tun, welche auch eigentlich die Regierung bilden natürlich aufgeteilt in Gebiete wie wir dies von anderen Organisationen (Mafia, CosaNostra etc.) auch kennen. Nun ist auch klar warum die Gebäude nicht all zu lange benutzt werden können, denn wenn ein Gebäude von einer Organisation gebaut wurde kann es nur von dieser auch benutzt werden, wenn dann die Gebiete wechseln sind dann eben Gebäude übrig.
 |
Ist deine auch dabei |
Nach 261Km (nach Karte 130Km, nach Google 250Km) bin ich todmüde in Vlore angekommen und habe mich intensiv um ein Nachtlager gekümmert, leider konnte ich keine entsprechende Bleibe finden und zwischen dem ganzen Müll wollte ich mein Zelt nicht aufschlagen dass war mir dann doch zu unsicher.Über das Müllkonzept dieses Landes habe ich überhaupt noch nicht gesprochen, ist eigentlich ganz einfach was man nicht braucht wirft man weg wo es anfällt, wo ist absolut unwichtig, soweit ich es abklären konnte gibt es aber in diesem Land keine Müllentsorgung, oder nur eine die es bestenfalls bis vor die Stadt schafft.
 |
Hmmmm welchen Kanton nun schon wieder |
 |
Main Road |
Endlich habe ich für 20€ eine Unterkunft gefunden mit Seesicht und einem wirklich schönen Zimmer, dies auch nur weil der Manager des Hotels (22jähriger Mann) ein sogenannt „guter Freund“ von mir war. Zufälligerweise hatte das Hotel für heute Abend noch eine Party mit Studenten vorgesehen und ich war dort mit den ganzen „Hotelmanager“ als Ehrengast eingeladen. Tatsächlich die Party fand auch statt und die Studenten tanzten dort ihren traditionellen Tanz, währenddessen hat man mir erklärt dass Albanien ein Land sei welches zwar Gesetze habe aber dies eigentlich gar keine sind sondern Richtlinien, Gesetze werden von den Clans gemacht (The county rules, without rules). Mir war schon bewusst, dass ich die Bier während unseres Gespräches später bezahlen musste also habe ich nach den 3 oder 4 Bier abgebrochen und gesagt ich müssen nun gehen(5€), daraufhin wurde die Party abgebrochen, da ja niemand mehr dort war der bezahlte. Am nächsten Morgen frisch und munter wollte ich nur noch aus diesem Land raus, nach Griechenland, dies war aber gar nicht so einfach denn zuerst ging es nach Sarande, nach Karte 60Km effektiv 150Km über eine Strasse die sehr eng war und eine Kurve der anderen folgte, ein Motorrad Traum wenn die Strassen nur ein bisschen besser wären. In Sarande angekommen bin ich kurz durch die Sadt gefahren um dann sofort über die Grenze nach Griechenland. Da es ja in diesem Land kaum Strassenschilder gab und ich mir alles erfragen musste bin ich von Sarande ca. 2Std. gefahren, über Strassen die bei uns nicht mal als Fussweg genehmigt würden, mit schleifender Kupplung im 1.Gang. Nach 2Std. bin ich erstaunlicherweise wieder am gleichen Ort gelandet wie ich gestartet war, nur dass ich jetzt todmüde war! Beim erneuten Nachfragen wollten die Albaner mich wieder in die gleiche Richtung wie vorher schicken, bis ich endlich einen getroffen haben der ein bisschen italienisch sprach und mir sagte bis zur Grenze sei es nur 35km wenn ich den anderen Weg (ich spreche hier absichtlich nicht mehr von Strassen) nehme und siehe da, nach 37Km war ich endlich an der Grenze zu Griechenland!
Isch ja bis jetzt ganz guet gloffe. Ig han mal so glueget was a Töffe umme isch...
AntwortenLöschenhttp://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTGpcXiaZMo4MDQZTEt0vi80H4oFVwiDRXuNxY-u4JUSjdmV7WQ&t=1
isch das dinne?
Grüessli
Jo klar, es Navi hesch Jo nid wöue mitnäh (hätt äuä ou nid vöu ghoufe), aber e Kompass wär vilicht ke Seich gsi... :-)
AntwortenLöschenDu bist etwas zu weit in den Süden gefahren.
AntwortenLöschenEine direktere Route hätte Dich gleich nach
Thessaloniki (Greece) geführt!
Strassenbedingungen - kleine Vorfreude!
Iran-Pakistan- (Talibans)und Indien lassen grüssen!
Weiterhin viel Glück
Susi
Hesch gseh, dass das Outo vore Garage in Messen chunt? ;-) Läck, isch d Wält chlin...
AntwortenLöschenWiterhin vil Schpass uf dire Reis, gniess äs u häb geng Sorg!
LG
/A
Hallo Rolf
AntwortenLöschenIst sehr spannend. Gruß Hans
Hallo Rosa
AntwortenLöschenHa hüt Frei u drum Zyt ka, Dini Blogs z'läse. Bi ä paar Sache hani scho müesse schmunzle. Miteme KTM wäre die chline Strässli u Schlaglöcher keis Problem u Du würdsch Dier gar keine andere Strasse me wünschä. Du hesch uf Dire Tour sicher scho viel i Sache Töff fahre dezu glehrt. Hoffe, dass am Töff no alles heil isch u Goffere no dran si. Warte uf witeri spannendi Brichte vo Dier. Pass witerhin uf Di uf.
Ä Gruess, Tony
Tschau Rolf, mir luegend praktisch jede Tag obs öppis neus z'lese git. Spannend und tolli Bilder dokumentierend dini bisherig Reis. Mir hoffend es gaht dir prächtig und es nämmti üs wunder was de so als Fazit vo dem erste Monat z'säge hesch.
AntwortenLöschenToi toi toi Benny u Famili