Kalt und nass Aufgrund der Tipps, die der Grieche mir gegeben hat, habe ich mir Griechenland einmal anders angesehen. Von der Küste (Parga) bin ich dann durch das Inland gefahren den ich sollte am 14.05.2011 unbedingt an der Grenze zur Türkei sein, dort wollte ich den Kollegen treffen der gerade mit dem Motorrad vom Iran zurückkehrte.
Ich danke allen die mir noch ein paar Tipps geschrieben haben, leider werde ich diese kaum wahrnehmen können da mir kaum noch Zeit bleibt um bis an dass andere Ende von Griechenland zu gelangen.
Die Orte die ich bei meinem Inlandtrip besuchte waren aber auch ganz schön, da war zum Beispiel das Dorf Papigo 53 Km nördlich von Ioannina, dieses war ganz aus Stein gebaut überall der gleiche Stein vor lauter grau hat man kaum die Häuser erkannt, wenn da nicht zwischendurch etwas grünes gewesen wäre. Touristisch war das Dorf kaum erschlossen, da die Strasse die zu dem Dorf führte eng und extrem steil war und im Dorf kaum eine Unterkunft angeboten wurde, Camping gab es schon gar nicht also musste ich nach einem Kaffee und ein paar Fotos wieder zurück nach Ioannina.
Am nächsten Morgen wollte ich unbedingt auf die Insel wo der Ali Pascha (grausamer Herrscher aus der Vergangenheit) seine Residenz hatte, leider lief dies nicht so ganz nach Plan zuerst habe ich mich verfahren, dann habe mich in einem ganz netten Viertel von Ioannina wiedergefunden. Ich habe daraufhin dieses Viertel zu Fuss erkundet bis sich der Hunger meldete, es hat super Sulaki (kleiner Fleischspiess) gegeben, zurück beim Motorrad (nichts gestohlen) habe ich versucht doch noch auf die Insel zu kommen doch leider war ich dann zu spät...schade hätte ich gerne gesehen. Für den nächsten Tag hatte ich geplant das Dorf Metsovo (St. Moritz von Griechenland) zu besuchen, nach einer Fahrt über eine fast leere Hauptstrasse bin ich in dem Dorf angekommen, erstaunt haben mich als erstes die vielen Leute die ich dort vor fand und dann die Preise (Cola 250ml 4Euro). Gelegen war das Dorf schön am Hang mit vielen kleinen Gassen und einem Grossen Hauptplatz, ich wäre gerne noch geblieben jedoch hätte dies wohl mein Budget gesprengt. Später bin ich dann Richtung Kalampaka aufgebrochen, dort gibt es Felsen welche wie Pilze aus dem Boden wachsen (James Bond lässt grüssen). Kaum angekommen war ich überwältigt von der Grösse dieser Felsen und oben drauf die fantastischen Klöster. Wie die das gebaut haben dass es sich dort oben hält kann ich mir beim besten Willen nicht erklären. Auch die Aussicht von diesen Felsen war bombastisch, wenigstens am ersten Tag. Als ich am nächsten Morgen aufgewachte hatte es geregnet und der Himmel war abermals mit Wolken verhangen, ...warum immer ich?
Mir blieb nichts anderes übrig als mein nasses Zeug zusammen zu packen und weiter ans Meer zu fahren. Dies war auch der Tag wo mich irgendwie das Glück verlassen hat, zuerst fuhr ich auf einer relativ geraden Strecke ca. 100Km in mehr oder weniger Regen.
Seit die EU den Griechen die Egnatia Road mehr oder weniger aufgezwungen, mitfinanziert und sicherlich mit profitiert haben verweisen alle Strassenschilder immer auf diese wirklich schöne Autobahn.
(Irgendwann, so kommt es mir jedenfalls vor, hat die EU beschlossen dass eigentlich die Griechen schlechte Strassen haben. Die EU hat mit den Griechen zusammen ein überdimensionales Autobahnnetz von Ost nach West und von Nord nach Süd geplant und gebaut und sind nun bald fertig damit. Da leider diese Autobahnen relativ wenig genutzt werden haben die Griechen kurzerhand alle Strassenschilder verweisend auf diese Autobahnen gemacht, es ist teilweise kaum noch möglich NUR auf der Hauptstrasse zu fahren, ausser man ist einheimisch. Nachdem ich diese Strassen gesehen habe verwundert es mich nicht dass Griechenland kein Geld mehr hat).
Endlich habe auch ich ein Hauptstrasse gefunden welche vermutlich ans Meer führen sollte, ich habe mich zur Sicherheit noch in einem kleinen Dörfchen erkundigt ob die Strasse wirklich zum Meer führt, alle haben sie geknickt und auf die weiterführende Strasse gezeigt. Irgendwann kam dann kein Dorf mehr, es war auch kein Auto oder sonstiges Gefährt mehr auf der Strasse nur noch ich und das Bike, eigentlich super wenn ich nicht ganz durchnässt gewesen wäre. Zu allem Überfluss kam nun noch der Nebel ich habe kaum noch 20meter weit gesehen und es war unglaublich kalt, nach rund 2,5Std sah ich wieder das erste Haus, who endlich wieder Zivilisation und das Meer da gibt es sicher ein warmes Kaffee, leider nicht war geschlossen. Es war eigentlich alles geschlossen war die nächsten 40Km vor mir lag (Touristen Hochburg offen von Juni bis August) dann endlich ein Camping, die nassen Sachen sind zwischenzeitlich vom Fahrtwind getrocknet (besser gesagt gefrier-getrocknet). Vor dem Camping habe ich ein Fastfoodshop gesehen (im Camping gab es weder eine Bar noch ein Restaurant noch ein Shop) sofort bin ich dorthin um etwas essbares zu bekommen, wahrscheinlich habe ich ziemlich fertig ausgesehen der Kollege hinter der Theke hat mir sofort einen Tsippulo (einheimischer Uso) offeriert, sofort ging es mir dann besser, bis am nächsten morgen da ging es mir dann anders schlecht...
Als ich verschlafen am nächsten Morgen einen Blick auf die Hügel welche ich gestern überquerte warf, konnte ich es kaum glauben, es hat dort tatsächlich über Nacht geschneit! Jetzt verstehe ich auch warum ich gestern so gefroren habe.